Con: Schattenkinder 1
Orga: Druidenhain
Eigentlich wollten wir am Freitag vor Pfingsten gegen 10.0 Uhr entspannt Richtung Nürnberg aufbrechen. Als um 11.30 Uhr noch niemand bei mir angekommen war, habe ich dann mal rumtelefoniert. Mein Fahrer Björn und Christoph lagen noch in den Betten!
Die beiden hatten am Vorabend bis um 3.00 Uhr noch an Waffen und Rüstung gebastelt. Und natürlich mussten noch dringendst vor der Abfahrt ein paar Dolche fertig werden.
Anreise
Gegen 14.00 Uhr gings dann aber doch los. Meine Befürchtung, dass wir in den schlimmsten Pfingst- Stau kommen würden, bewahrheitete sich zum Glück nicht. Wir sind zwar dann leider bei Nürnberg von Autobahn in die falsche Richtung abgebogen, so dass wir noch Gelegenheit hatten vom Auto aus uns den Nürnberger Bahnhof (tolles Gebäude!) und den Zwinger zu bewundern. Freundliche Hilfe eines anderen Verkehrsteilnehmers unter zu Hilfe nahme seines Navigationssystemes brachte uns aber bald wieder auf den richtigen Weg. Irgendwann zwischen 18.00 und 19.00 Uhr trudelten wir dann auch auf dem Congelände ein. Als letzte natürlich.
Untergebracht waren wir in einem alten Holzhaus. Die Einrichtung, sanitäre Anlagen usw. waren ziemlich einfach gehalten (es gab kein warmes Wasser!), aber Haus und Umgebung (direkt am Waldrand) waren recht stimmungsvoll. Leider war offenes Feuer wegen Brandgefahr verboten.
Schnell ausgepackt, umgezogen, und dann hieß es auch bald
In- Time!
Viele Reisende waren zu dieser merkwürdigen Taverne gekommen. Niemand schien diesen Ort als direktes Ziel gehabt zu haben, alle waren nur durch Zufall auf diese Unterkunft gestoßen. Nur ein Zufall?
Bald machten sich Gerüchte breit, dass es hier spuken würde, und tatsächlich, fliegende Dolche, Stühle, die sich von alleine bewegten, alles deutete auf einen Geist hin, der hier sein Unwesen trieb. Auch fande sich eine alte Bibliothek (die Schenke war in früherer Zeit ein Kloster gewesen), die auf ein Schattenkind hinwiesen. Ein Wesen, das vergessen worden war und durch die Vergessenheit zu einem Schatten, ein nicht- stoffliches Wesen, ein Geist eben geworden war.
Eine weitere Merkwürdigkeit stellte ein Schaf dar. Dieses Schaf saß in einem Nest, das unter einer Glocke aufgehangen war. Nur was sollte ein Schaf in einem Nest? Brüten etwa?
Der nächste Tag diente dazu, die Umgebung zu erkunden. Einige Gelehrte meinten, dass es uns nicht möglich wäre, diese Gegend hier zu verlassen und dass wir uns nicht mehr in der uns bekannten Welt befinden würden. Sie wolten dies anhand der Gestirne festgestellt haben.
Wie auch immer. Im Wald fanden sich auch einige Merkwürdigkeiten. So fand ich ein Ei, bei dem niemand sagen konnte, von welcher Art Vogel dies stammen sollte. Auch fand sich in einem riesigen Spinnennetz eine Art schwarzes Ei. Auf dem Netz huschten allerdings soviele kleine Spinnen rum, die recht angriffslustig wirkten, dass wir es vorzogen, dass Ei zunächst an Ort und Stelle zu belassen.
Die kleineren, merkwürdigen Eier, von denen noch mehr gefunden wurden, legte man unter das Schaf. nach einiger Zeit ertönte die Glocke und es fand sich eine Schriftrolle in dem Nest. Roderick, mein Begleiter, nahm eine dieser Rollen, verbrannte sich allerdings so fürchterlich die Hände, dass wir zunächst befürchteten, er könne sie nie wieder benutzen. Doch zu seinem Glück befanden sich unter den Reisenden einige Heiler, die seine Hände retten konnten.
Diese Dokumente und Gespräche mit dem Schattenkind, es kommunizierte mit uns anhand von Schachfiguren, die es nach einem bestimmten Muster bewegte, zeigten, dass wir diesem Wesen wieder zu einer stofflichen Existenz verhelfen konnten, indem wir seine Errinerungen finden und wieder zusammenfügen würden. Diese Erinnerungen stellten kleine Kugeln dar, die überall aufgetaucht waren (ich hatte eine Kugel von einem kleinen Mädchen geschenkt bekommen).
In einem druidischen Ritual fügten wir diese Kugeln wieder zu den Erinnerungen zusammen, und tatsächlich: wir befreiten das Schattenkind.
Doch es war ganz anders, als ich es mir vorgestellt hatte. Bleich wie eine Leiche mit blutroten Malen im Gesicht und riesigen Krallen anstatt der Hände. Doch trotz seines Aussehens schien es uns freundlich gesonnen zu sein.
Drot, der Troll, der Roderick und mich begleitete, hatte im Laufe des Tages die Kugel aus dem Spinnennetz mit Hilfe eines langen Stockes geangelt. Allerdings war dadurch anscheinend die Magie gestört worden. Zauber wirkten nicht mehr. Die anwesenden Magi bestanden darauf, dass die Kugel wieder an Ort und Stelle gebracht würde. Ärger gab es noch einmal, als die Kugel merkwürdigerweise wieder aus dem Netz verschwand. Dummerweise fand sich der Tabaksbeutel des Trolls in der Nähe des Netzes, so dass dieser unter Verdacht geriet. Dieser schwor allerdings Stein und Bein, zusammen mit einem Alchemisten zwar im Wald gewesen zu sein, sie hätten aber nur Kräuter gesammelt. Da ich im glaubte und der Alchemist dieses Geschichte bestätigte, verteidigten wir Drot (mit Worten) massivst gegen die Vorwürfe der anderen Reisenden.
Doch Drot hatte noch mehr Ungemach auf sich geladen. Er hatte einige Feuerblumen entdeckt, von denen er eine abriss und gegen Bier in der Schenke tauschte. Daraufhin erschienen einige merkwürdige Wesen, die uns angriffen. Sie verlangten von uns, dass die Blume wieder an Ort und Stelle eingepflanzt werden würde. Nach einem sehr harten Kampf (die Wesen waren nur sehr schwer zu verletzen und wir erlitten alle schwere bis fast tödliche Schläge) konnten wir sie wieder vertreiben. Da wir jedoch nicht riskieren wollten, noch einmal angegriffen zu werden, überzeugten wir den Troll ("Drot! Du bist so ein Idiot!") die Blume wieder einzupflanzen.
Am folgenden Tag tauchte dann noch ein merkwürdiges Artefakt auf, von dem niemand genau sagen konnte, welche Kräfte es besaß. Untersuchungen durch die Magier hatten aber gezeigt, dass es das Potential zu großer macht besaß. Als ich dieses Artefakt herrenlos auf der Veranda liegen sah, nahm ich es fürsorglich an mich. Wir entschlossen uns mit Hilfe einiger Druiden, eine Art Traumreise/ Astralreise zu unternehmen, um mehr herauszufinden. Diese Reise fand jedoch ein jähes Ende, da wir nicht die Kraft besaßen, lange genug auf der Astralebene zu verweilen.
Diesen Tag waren jedoch auch einige Feenwesen erschienen. Sie wollten das Schattenkind wieder zu sich nach Hause mitnehmen, da es wohl einem wichtigen Prinzen oder so einst gehörte. Außerdem gab es angeblich Konflikte politischer Art an dem Elfenhof, so dass wir befürchteten, in einen Krieg der Feen hineingezogen zu werden.
Jedenfalls nutzten wir die Gelegenheit und fragten die Feen, ob sie nicht einen Weg auf die Astralebene kennen würden, der mehr Aussicht auf Erfolg versprechen würde. Tatsächlich konnten sie dies. Unter Androhung schlimmster Strafen (kein Bier mehr) nahmen wir den Troll mit, da er das Artefakt gefunden hatte und merkwürdigerweise eine Art Verbindung nun zu diesem besaß.
Nachdem wir eine Weile in dieser Astralwelt herumgeirrt waren, führte uns der Troll/ das Artefakt zielstrebig wieder auf die materielle Ebene und dort auf dem kürzesten Weg in die Taverne zum Biervorrat. Damit war dann dieser Weg auch ausgeschlossen, noch mehr über diesen Gegenstand und seine Herkunft herauszufinden.
Am Abend tauchte dann noch ein Elfenkönig auf, der seine intrigierenden Weiber, die bei uns für Unruhe sorgten, ordentlich die Leviten zu lesen und nahm sie dann auch alle mit, bzw. befahl ihnen bald, zurückzukehren.
Der Rest des Abends verlief dann ereignislos. Barden spielten auf, es wurde gesungen und getrunken.
Und ich war froh diesen Ort des Wahnsinns am nächsten Tag verlassen zu dürfen.
Wismud, der Schmied.