Religion ist Gewalt

Ich bin Atheist.

Aus voller Überzeugung und aus vollem Herzen.

Das heißt für mich, dass es keinen Gott gibt und, das ist zu betonen, auch nicht geben wird. Agnostiker halten sich da ja immer gerne noch ein Hintertürchen offen. Nur so für den Fall, dass es doch mal jemand schafft, einen Gott (welchen auch immer) zu beweisen. Bisher hat es ja trotz mehrerer Versuche noch nicht geklappt. Wird auch nix werden. Da bin ich ganz unbesorgt.

Atheismus heißt für mich übrigens auch: solltet ihr jemals die Existenz eines Gottes beweisen können, ich werde euch, und an ihn schon mal gar nicht, glauben!

Nun behaupten die Glaubens-Knechte und –Mägde ja gerne: „Gott lässt sich nicht beweisen.“ Ja und? Was soll mir oder anderen das denn sagen? Das ihr den Schwachsinn, den ihr verzapft, nicht beweisen könnt? Das wussten wir doch auch schon vorher. Also ändert sich irgendwie, ja nun, eben nichts.

Aber nicht nur dass Religion naturgemäß einen absolutistischen Anspruch stellt, hat der Glaube an ein höheres Wesen ja auch ein Geschichte der Gewalt hinter sich. Kriege gegen Völker, Geschlechter, sexuelle Ausrichtungen… und das sind nur die Verbrechen des 21. Jahrhunderts. Das ganze gewürzt mit Vergewaltigungen, Folter, Morden, Selbstmorden, (bitte tragen Sie hier Ihr Lieblingsverbrechen ein). Aber das scheint ja nicht so schlimm zu sein.

Wenn ein Jugendlicher (meinetwegen auch mehrere) Amok laufen, dann ist das schrecklich, entsetzlich, unfassbar… alles richtig. Dann wird der Schrei laut, nach einem Verbot von „Killerspielen“, früher waren es Heavy Metal, Horrorfilme oder was sich sonst so in Jugendzimmern fand.

Aber wenn ein geistig Verwirrter sich selber in die Luft sprengt und dabei noch möglichst viele Menschen gleich mit umbringen will, dann ruft keiner nach einem Verbot der Religion.

Aber nicht nur die Ausübung der Religion ist Gewalt.

Nein.

Religion an sich ist Gewalt.

Wieso?

Ganz einfach: wenn ich nicht glaube, komme ich in die Hölle.

Hervorragend. Da bemühe ich mich mein ganzes Leben ein gutes Leben zu führen. Selbst so ganz gottlos, wie ich bin, dürfte ich im großen und ganzen den Ansprüchen eines Lebens nach dem Tod eigentlich genügen. Wenn da dieser haken nur nicht wäre: wenn du nicht glaubst, gibt es auf ewig Höllenqualen.

Pech gehabt.

Da werden jetzt seit Tausenden von Jahren Menschen unter der Knute des Klerus (Männer in Kleidern… aber homophob! Ich könnte kotzen!) gehalten, weil sie Angst haben, nach dem Tod gibt’s Strafe, bzw. Belohnung.

Hier, komm, Leckerchen. Braves Hündchen.

Nein danke!

Und den Negern wird zwar nicht verboten ohne Gummi zu poppen. Aber unschön ist das schon, so ein Negerpimmel in Plastik. Weil Ficken geht nur im Namen des Herrn. Und zwar ganz frei und ungezwungen. Ach ja: aber bitte nur nach der Ehe und nur mit einer Frau. Sagt der i.d.R. weiße Herrenmensch, nicht nur in Rom.

HIV? Geburtenplanung?

So was kommt eben von so was.

Fassen wir zusammen:

Ich glaube an etwas, was sich nicht beweisen lässt (ja ja, ich weiß: deswegen heißt es ja auch Glaube… das macht die ganze Sache aber eben nicht „glaubwürdiger“… na gut, ein lahmer Kalauer: dann eben seriöser), vertreten wird die ganze Sache hauptsächlich von Männern (egal welche Religion), Sex ist schmutzig (meistens jedenfalls, Sekten sind hier mal ausgenommen), Fundamentalisten glauben gerne an Jungfrauen im Paradies oder an die Erschaffung der Erde in sechs Tagen, am siebten wird geruht (die Gewerkschaften sind damit gottgegeben: Finger weg von der GDL!), Andersgläubige haben immer unrecht und dürfen deswegen auch weggesprengt oder in Lagern auf Kuba eingesperrt werden, Frauen sind auch schmutzig und dem Manne untertan, deswegen dürfen sie manchmal auch nur komplett verhüllt auf die Straße, damit die Männer nicht auf dumme Gedanken kommen (Massenvergewaltigungen, Steinigungen u.ä. gelten als probates Mittel Frauen zur Räson zu bringen).

Wie gesagt: ich bin Atheist. Aus Überzeugung und gerne.

22 Kommentare zu „Religion ist Gewalt

  1. Ha, ha, du ungläubiger KETZER! Natürlich wurde die Erde in 6 Tagen erschaffen. 6000 Jahre ist sie alt, 666 ist die Zahl des Tieres, 6 Richtige im Lotto machen glücklich oder ein 6er-Pack Bier natürlich. Zum Thema Gottesbeweis und was er für den Atheisten bedeute zitiere ich Gero von Randow:

    Gottesbeweise machen ihm [dem Atheisten, a.d.Wurst] keine Angst; sollte einmal einer gelingen, wäre es ebenfalls recht, denn dann brauchte der Ungläubige immer noch keinen Glauben – er hätte jetzt ja Wissen.

    und empfehle seinen Artikel in der Zeit.

  2. Hölle, daher ist Religion Gewalt?

    Sprichst du eigentlich mit den Kranken, die pflegst? D&D spricht eher für Intelligenz, deine Höllen-Aussage wohl nicht wirklich ;-) …

    ..oder in welchem Jahrhundert D&D’st du gerade?

  3. Die Hölle steht für ein Prinzip, und zwar das der Strafe. Wenn ich nicht gehorche (=an einen Gott glaube) bin ich verdammt, bei den Katholiken auf ewig, bei den Muslimen bekomme ich das ganze als Strafe auf Zeit. Und das Jenseitsprinzip, was damit verbunden ist, ist ebenfalls ein grundlegender Bestandteil von Religion.
    Mag sein, dass meine Kritik bzw. Schlussfolgerung stark verkürzt ist, aber der Grundgedanke bleibt für mich derselbe.
    Und ja, ich spreche mit den Menschen, die ich pflege. Wieso?
    Und zum Thema Intelligenz: Religion ist für mich ein Zeichen, dass mensch nicht selbständig denken möchte oder kann.
    Und zum spielen komme ich momentan zeitbedingt leider nicht…
    Und zu deinem Blog: latente bis offene Islamophobie finde ich genauso zum kotzen wie Radikal-Gläubige, egal aus welcher Religion.

  4. @levold
    es war einmal eine hölle, und frau holles federn brannten lichterloh…

    heute ist die hölle bestenfalls ein märchen, als römisch-katholischer mensch sollte ich das wohl wissen und sagen können… es gibt tatsächlich 1001 märchen, die uns von den guten botschaften des lebens abhalten.

    gelebter glaube heute – ist frei von jeglichen zwängen, es geht um eine persönliche entscheidung, ob ich die berufung (jesus christus zu folgen) annehme, oder nicht.

    islamophobie ist eine unwahre unterstellung, islamistenphobie unterschreibe ich jederzeit.

    schön, dass du mit den menschen sprichst, die du pflegst. da kommen sicher themen, die mit religion zu tun haben, …auf die man sich einlässt, oder nicht.

    nicht-religiös = intelligent, religiös = unintelligent, das ist doch ein überschaubares weltbild. ich empfehle als bibel richard dawkins (der gotteswahn) und ein aktives, politisches outing als atheist, bitte mit millionen sympathisanten, damit gläubige endlich mal ein zahlenmässig gewichtiges und bekennendes gegenüber sehen, dem eine gute botschaft vermittelt werden kann…

    ein guter dialog zwischen theisten und atheisten kann eine spannende auseinandersetzung sein, in diesem sinne: wenig kotze, und viele grüsse ;-)

  5. Als r.k.-Mensch, solltest du auch das NT kennen, und dort wird die Hölle durchaus beschrieben, auch wenn ihr andere Namen gegeben werden.
    Ich kann leider auf Anhieb die dazugehörigen Textstellen nicht nennen, aber es gibt sie, fürs erste muss Wikipedia reichen: http://de.wikipedia.org/wiki/H%C3%B6lle#Christentum
    Und für einen Christen ist nunmal das NT gültig, denn es wurde ja von Christus zu den Menschen gebracht. Wenn ich klare Aussagen, die vom angeblichen Sohn Gottes stammen, so interpretiere, wie es mir und dem Zeitgeist passt, bin ich höchstens noch ein weichgespülter Christ.
    Es mag durchaus moderate Interpretationen geben, ich finde, die sind einem Mainstream angepasst, in dem Feuer und Schwefel nicht mehr so gut ankommen, haben aber mit der urspünglichen Lehre nicht mehr viel gemein. Übrigens ein weiterer Vorwurf meinerseits: Religion wird so angepasst, dass sie Menschen fängt, und bleibt nicht den erklärten Ursprüngen treu.
    Aber all das ist völlig unerheblich, denn: es gibt keinen Gott!
    Ich habe Dawkins „Gotteswahn“ nur Auszugsweise durch einen Vorabdruck gelesen. Sehr polemisch, aber natürlich auf meiner ideologischen Linie. Aber sicherlich eines der Bücher, die ich mir noch zulegen werde… wenn ich den restlichen Stapel abgearbeitet habe.
    Eine gute Botschaft durch Theisten brauche ich nicht, denn die frohe Botschaft der Atheisten lautet: „Mach dich frei von deiner Angst.“
    Um es mit der Band Catharsis zu sagen: „No master in heaven, nor down here on earth.“ http://profile.myspace.com/index.cfm?fuseaction=user.viewprofile&friendid=52992385
    Zu den Themen über religion: als ich noch auf einer Station gearbeitet habe, habe ich eher zugehört. Kranke Menschen möchten sich mitteilen, aber nicht über Gott diskutieren. Jetzt arbeite ich schon seit längerem in der Aufnahme. Dort bleibt (leider) wenig Zeit für Gespräche, die über das typische Aufnahmegespräch hinausgehen.

  6. Jesus brachte uns erst die Hölle und Verdammnis, und die römisch-katholischen Menschen wie kroski sind ja weichspül-Katholiken – tut mir leid, aber es ist so. Der Papst, also euer Obermotz, betrachtet die Hölle nicht als nonexistent. Glaube als Lifestyle ist in Deutschland vielleicht nicht selten, aber damit noch immer nicht der offizielle Glaube.

  7. @patrick pricken
    „jesus brachte uns erst die hölle“ – eine wahrhaft derangierte einsicht.

    da noch tiefergehende einsichten vermutlich zu viel verlangt wären, soll ein quantitativer hinweis genügen:
    in der bibel (einheitsübersetzung) finden wir exakt 13 verse mit dem begriff hölle, dagegen 203 verse mit dem begriff gnade.

    atheisten und agnostiker sehe ich als warmduscher, weil sie sich definitionsgemäss gar nicht mit dem thema hölle zu befassen brauchen. ich tue es, aber in dem mass, dass dem katholischen glauben (aktuelle definition siehe „jesus von nazareth“, papst benedikt XVI., herder 2007) angemessen ist.

    querdenker mit meinungsschwemme? überzeugungsmemme vulgo untermotz schon eher.

  8. Tolle Wurst. Und das Wort Wüste kommt bestimmt auch oft vor – was soll mir das sagen? Selbst „keine Gnade“ liefert dir ja einen Treffer.

    Wie sieht sie denn aus, die Gnade? In den zehn Geboten:
    „Denn ich, der Herr, dein Gott, bin ein eifersüchtiger Gott: Bei denen, die mir feind sind, verfolge ich die Schuld der Väter an den Söhnen, an der dritten und vierten Generation;“

    Jawoll, das Kind des Kindes meines Kindes, mein Urenkel, wird noch bestraft. Gnädig.

    Oder in der Bergpredigt mit Jesus dem Gerechten:
    „Wer eine Frau auch nur lüstern ansieht, hat in seinem Herzen schon Ehebruch mit ihr begangen.“

    Wobei ich keineswegs sagen will, das Jesus nicht eine Verbesserung darstellt, aber man muss nicht auf die großen drei schauen (Levitikus, Deuterinomion, Offenbarung), um Dinge zu finden, die aufgeklärter Moral eindeutig entgegen sprechen.

    Dann lass deine tiefergehenden Einsichten mal hören, mein Lieber.

    Zum Jesus-Buch: http://hpd-online.de/node/1836

  9. @Pricken/Herrmann, Buchkritik Jesus von Nazareth:
    „So unbedarft wie die Ratzinger-Lemminge, darunter eine Journaille, die hinter einem alten Mann herhechelt und Sachinteresse heuchelt, sind wir nicht“, meint Horst Herrmann, und trifft doch voll ins Schwarze: Vor sich hinzupolemisieren und eigene religionskritische Ansichten durch das web zu blasen, das ist – auf eine andere Art – unbedarft.

    Wenn schon im Fahrwasser der Giordano Bruno Stiftung, dann mit Michael Schmidt-Salomon und seinem Plädoyer für eine zeitgemässe Leitkultur: „Es ist schon einigermaßen absurd, wenn sich Menschen, die weder an einen göttlichen Heilsplan noch an die reale Existenz von Hölle und Teufel noch an die Auf-erstehung der Toten glauben, als „Christen“ bezeichnen. Eine echte, vitale Religion lebt nun einmal davon, dass die Gläubigen ihre zentralen Glaubensfundamente ernst nehmen, statt diese als mehr oder weniger unverbindliche Metaphern („Das war doch alles gar nicht so wörtlich gemeint!“) zu entschärfen!“

    Ganz meine Meinung. @ Patrick Pricken: ‚Dein Lieber‘ bin ich ganz sicher nicht, dann schon lieber ein Böser, der – ich wiederhole mich – das Reich des Todes anerkennt (gleichzeitig aber die vorgestrige Religionskritik einer Angstreligion zurückweist), den gefallenen Engel (Luzifer) anerkennt, Gnade und Erlösung als göttlichen Heilsplan lobpreist, und schliesslich Tod und Auferstehung als zentrale Kategorien seines Lebens begreift.

    PS: Bin jetzt 14 Tage im Ausland und habe bis zu meiner Rückkehr keine Zeit, auf Repliken zu antworten.

  10. @Pricken
    „…verfolge ich die Schuld der Väter an den Söhnen, an der dritten und vierten Generation.“
    Dieser Text ist aus seiner Zeit heraus (und nur aus seiner Zeit heraus) verständlich, und man muss sich um den Zugang bemühen.

    Der folgende Auszug ist die Zusammenfassung eines ziemlich komplexen Themas. Der anschliessende link gibt jedem die Möglichkeit, sich damit intensiver auseinanderzusetzen. Ganz, ganz grob gesprochen wendet sich der betreffende Bibeltext an eine Gesellschaft von Grossfamilien, in denen das Familienoberhaupt bis zu 4 Generationen im Haus hatte, und zu verantworten hatte, also Sippenhaftung. Allein das hat selbstverständlich mit unseren heutigen gesellschaftlichen Bedingungen nichts mehr zu tun. Wie gesagt, die Geschichte ist aber noch viel komplexer, und wird über den link für die, die sich wirklich dafür interessieren, verständlich.

    „Der Dekalog will also die Errungenschaften einer religiösen Bewegung, Abkehr vom Frevel der Väter (=deren Abfall von Gott), Hinwendung zu einer strengen Jahweverehrung festhalten. Der die Väter hassende und die neue Bewegung liebende Gott macht also den Kern des Dekalogs aus. Dahinter verbirgt sich eine Erzählung vom Abfall von Jahwe und der Rückkehr zur wahren Gottesverehrung, veranschaulicht an drei Generationen. Väter, sich von den Vätern abwendende Gläubige und deren Kinder.“
    Dialog über den Dekalog, Prof.Bernhard Lang, Paderborn:

    Klicke, um auf 339-345%20Lang%20(ThPQ%204_2007s).pdf zuzugreifen

    Geh mal weiter auf die Suche nach deinen Weichspül-Katholiken, und verweise sie an mich. Ich weiss schon, wie ich ihnen die Leviten lese ;-)

    PS: ab jetzt gilt das obige PS definitiv.

  11. Erst einmal, ja, Gott lässt sich nicht beweisen. Wer aber behauptet, dass eine Tatsache vorliegt, der muss sie beweisen. Ergebnis: Kein Beweis, kein Gott.

    So, nun mal zum Thema „Religion ist Gewalt“:

    I. Die fiktive Gewalt am Beispiel Bibel (also das, was wäre, wenn die Bibel stimmen würde)
    1. „wie die Nationen, welche Jehova vor euch vernichtet hat, also werdet ihr umkommen, dafür daß ihr auf die Stimme Jehovas, eures Gottes, nicht höret.“ (5. Mose 8, 20). <- also ich verstehe darunter, dass alles, was nicht das tut, was Gott sagt, ausgemrzt wird. Wenn das mal nicht gewalttätig ist. Und was ist daran eigentlich „Liebe“? Einem lieben Gott wäre es egal, ob ich das mache, was er sagt, hauptsache, ich habe friedlich gelebt und Gutes getan.
    2. „Und als die Kinder Israel in der Wüste waren, da fanden sie einen Mann, der am Sabbathtage Holz auflas.
    Und die ihn, Holz auflesend, gefunden hatten, brachten ihn zu Mose und zu Aaron und zu der ganzen Gemeinde. Und sie legten ihn in Gewahrsam, denn es war nicht genau bestimmt, was ihm getan werden sollte. Da sprach Jehova zu Mose: Der Mann soll gewißlich getötet werden; die ganze Gemeinde soll ihn außerhalb des Lagers steinigen. Da führte ihn die ganze Gemeinde vor das Lager hinaus, und sie steinigten ihn, daß er starb, so wie Jehova dem Mose geboten hatte.“ (4. Mose 15, 32-36) <- Grausame Todesstrafe wegen so einer Lapalie? Wenn das mal nicht gewalttätig ist.
    3. „Wenn ein Mädchen, eine Jungfrau, einem Manne verlobt ist, und es findet sie ein Mann in der Stadt und liegt bei ihr, so sollt ihr sie beide zum Tore selbiger Stadt hinausführen und sie steinigen, daß sie sterben: das Mädchen deshalb, weil sie nicht in der Stadt geschrieen hat, und den Mann deshalb, weil er das Weib seines Nächsten geschwächt hat. Und du sollst das Böse aus deiner Mitte hinwegschaffen.“ (5. Mose 22, 23-24) <- Todesstrafe fürs Fremdgehen? Wenn das mal nicht gewalttätig ist.
    Und das waren jetzt mal nur 3 Beispiele, die ich mal eben rausgesucht habe. Gibt noch mehr.

    II. Die Reale Gewalt (was also wirklich vorgefallen ist)
    1. Kreuzzüge <- muss ich dazu noch was sagen?
    2. 9/11 <- Angeblich Angriffe von Islamisten
    3. Nordirland <- Kämpfe zw. Katholiken und Protestanten
    4. Hexenverfolgung <- muss ich dazu noch was sagen?
    und so weiter und so fort.

    Ich frage mich, wie Christen immer noch denken, der Bibelgott sei lieb (ich hab auf atheismus.ch Diskussionen gesehen…). Die Bibel ist voll mit Gewalt. Und die Geschichte der Religionen auch.

    Ihr, Euer
    M a i k

  12. Sehe ich im Prinzip wie du, Maik (wie du meinem Artikel sicher entnehmen konntest ;-) ), ABER:
    alle Beispiele die du aufgeführt hast, stammen aus dem AT, sind damit für einen Christen nicht mehr bindend. Zumindest die „Regeln“ nicht mehr, das „Historische“ (Erschaffung der Erde usw.) bleibt natürlich. Mit Jesus wurden den Juden neue „Regeln“ gebracht. Die, die daran glaubten, nannten sich dann ja auch bekannterweise seit dem Zeitpunkt Christen. Die „Auge um Auge“-Mentalität der Bibel, galt dann nicht mehr. Was aber natürlich niemand daran hinderte, im Namen Gottes weiter zu morden.
    Was ich sagen will: wenn du einen Christen kritisieren willst, musst du dich aufs NT beziehen. Aber ansonsten hast du natürlich recht.

  13. Öhm… es handelt sich um EINEN allmächtigen, allwissenden, unsterblichen und vor allem EWIGER Gott? Warum sollte er sich ändern?
    Und davon unabhängig

    a) Für Juden gilt das NT meines Wissens nicht. (kann mich aber irren)

    b) Nur, weil jemand plötzlich sagt, er macht es ab sofort anders, sind die vergangenen Abartigkeiten nicht vergessen.

    c) Nur weil die Bibel 2 Teile hat, ist der erste Teil nicht bedeutungslos.

    d) Die alten Regeln wurden niemals aufgehoben, im Gegenteil:
    „Wähnet nicht, daß ich gekommen sei, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekommen, aufzulösen, sondern zu erfüllen.“ (Matthäus 5, 17)
    „Er sprach aber zu ihnen: Dies sind die Worte, die ich zu euch redete, als ich noch bei euch war, daß alles erfüllt werden muß, was über mich geschrieben steht in dem Gesetz Moses‘ und den Propheten und Psalmen.“

    e) Das NT ist nicht viel besser:
    „Wer aber irgend eines dieser Kleinen, die an mich glauben, ärgern wird, dem wäre nütze, daß ein Mühlstein an seinen Hals gehängt, und er in die Tiefe des Meeres versenkt würde.“ (Matthäus 18, 6)
    „Ich aber sage euch, daß jeder, der seinem Bruder [ohne Grund] zürnt, dem Gericht verfallen sein wird; wer aber irgend zu seinem Bruder sagt: Raka! dem Synedrium verfallen sein wird; wer aber irgend sagt: Du Narr! der Hölle des Feuers verfallen sein wird.“ (Matthäus 5, 22)
    „Ihr habt gehört, daß gesagt ist: Du sollst nicht ehebrechen. Ich aber sage euch, daß jeder, der ein Weib ansieht, ihrer zu begehren, schon Ehebruch mit ihr begangen hat in seinem Herzen. Wenn aber dein rechtes Auge dich ärgert, so reiß es aus und wirf es von dir; denn es ist dir nütze, daß eines deiner Glieder umkomme und nicht dein ganzer Leib in die Hölle geworfen werde. Und wenn deine rechte Hand dich ärgert, so haue sie ab und wirf sie von dir; denn es ist dir nütze, daß eines deiner Glieder umkomme und nicht dein ganzer Leib in die Hölle geworfen werde.“ (Matthäus 5, 27-30)

    Und hiervon auch unabhängig… Unter II. genannte Ereignisse waren alles solche, die nach dem angeblichen Jesus stattfanden.

    Man sieht, Chisten widersprechen sich selbst, aber leider glauben sogar Atheisten manchen Lügengeschichten (genau wie bei Weihnachten, was auch mit dem Christentum nix zu tun hat, andere Geschichte)

    Ihr, Euer
    M a i k

  14. @maik

    “Wähnet nicht, daß ich gekommen sei, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekommen, aufzulösen, sondern zu erfüllen.” (Matthäus 5, 17)

    ganz genau, maik kann ja wirklich zitieren. at und nt sind für den christenglauben, für die eigentliche nachfolge christi, massgeblich.

    doch nicht in dem buchstabenglauben, wie maik das so gerne hätte. ähnlich überzeugend könnte ich aus langen säkularen gesetzen den grundsatz „schutz des individuums und schutz des lebens“ herauslesen, und dann behaupten, dass es deswegen keine abtreibung oder begleiteten suizid geben kann. dass würde den modernen weisen des dunkellandes ja dann nicht sehr gefallen…

    und maik ist ja richtig gut im auflisten von zitaten. also nehmen wir die nächste stelle doch gleich mit:

    „Wenn aber dein rechtes Auge dich ärgert, so reiß es aus und wirf es von dir; denn es ist dir nütze, daß eines deiner Glieder umkomme und nicht dein ganzer Leib in die Hölle geworfen werde. Und wenn deine rechte Hand dich ärgert, so haue sie ab und wirf sie von dir; denn es ist dir nütze, daß eines deiner Glieder umkomme und nicht dein ganzer Leib in die Hölle geworfen werde.“

    jesus ist also gekommen: „…zu erfüllen.“ erfüllen – dazu gibt es sehr viel zu sagen. und da muss man sich schon etwas bemühen, um nicht ins leere zu fallen. mit einer reihe von sätzen wie „es ist gesagt worden – ich aber sage euch“ begründet jesus die neue form des gesetzes. er spricht mit der vollmacht, mit dem wort gottes. das nt berichtete, dass die menschen zutiefst erschrocken waren. da ist also etwas passiert. zitieren wir den gegenwärtigen papst: „die konkreten rechtsvorschriften (der bibel) sind aufgrund der worte jesu nicht mehr als sakrales recht buchstäblich für alle zeiten, und damit für alle völker festgelegt. entscheidend ist die unbedingte willensgemeinschaft mit gott, die durch jesus geschenkt wurde…von ihr her sind die menschen frei, zu erkennen, was dieser gemeinschaft angemessen ist… zur freiheit seid ihr berufen (paulus).“

    das ist allerdings kein freibrief! die aktuelle theologie genauso wie benedikt XVI. sprechen in bezug auf die lehre jesu von „kasuistischem recht“ (historisch zu verstehende sätze wie „wenn aber dein rechtes auge dich ärgert, so reiß es aus und wirf es von dir…“) und von „apodiktischem recht“ („liebe deinen nächsten…“). ersteres ist kritikfähig, zweiteres ist unverrückbar. in dieser dialektik sind die worte des messias zu verstehen. jesu „erfüllt“, indem er die unbedingte nachfolge seines „sinnmachenden lebens“ verlangt, in der willensgemeinschaft mit gott.

    so ist der kern der botschaft, werte buchstabenfreaks. oder welches zitat bringst du mir, wo jesus konkret das ausreissen von augen befürwortet oder verlangt? oder welcher der apostel christi, namentlich johannes paul II. oder benedikt XVI., würde so etwas verlangen? vermutlich kommst du jetzt zur brillianten schlussfolgerung, dass es sich bei den beiden letzteren um moderne weicheier handelt, die ihren glauben nicht ernst nehmen bzw. genommen haben. gratuliere!

  15. Schön, dass du nicht abstreitest, dass in der Religionen tatsächlich Menschen abgeschlachtet wurden (Kreuzzüge, Hexenverfolgung, Nordirland pp.). Das ist eigentlich genug Gewalt, um zu sagen „Rligion ist Gewalt“.

    Kommen wir aber zum Märchenbuch zurück.
    a) Was ist bitte auf den „Ratschlag“, sich selbst zu verstümmeln, um nicht in die Hölle zu kommen, gewaltfrei? Nette Wahl Verstümmelung oder Hölle. Und anders auslegen kann man es nicht, ohne dem zu widersprechen. Und was ist daran bitteschön nicht zu verstehen, jemanden mit einem Mühlstein um den Hals in den See werfen zu wollen?
    b) Warum glaubt ihr bitte den ganzen Kram in der Bibel, wenn ihr sie euch eh so auslegt, wie ihr sie wollt. Da kann man mal eben Mord als Liebe auslegen. Toll. Dann kann man der Bibel ja auch nicht widersprechen, wenn selbst die, die an ihr glauben, sie nicht ernst nehmen.
    c) Gott HAT laut Bibel Menschen abgeschlachtet. Mag es „nur“ im AT stehen. Selbst wenn diese abartigen Regeln nicht mehr gelten sollten, sie galten früher. Und solch eine Schandtat vergisst man nicht einfach. Gott WAR zumindest gewaltsam laut Bibel. Und ich kann mir nicht vorstellen, dass ein EWIGER Gott plötzlich lieb wird. Und selbst wenn. Ein Massenmord kann nicht einfach wieder gutgemacht werden.
    c) Ich bleibe dabei: beweise, dass die alten Regeln im NT ausdrücklich augehoben wurden. Du forderst ein Zitat, wo Jesus das Augenausreißen ausdrücklich verlangt? aa) Eine Wahl Verstümmelung-Hölle ist schon ein indirektes Auffordern. bb) Beweise du doch mal, dass Jesus es abgelehnt hat.
    d) „Wähnet nicht, daß ich gekommen sei, Frieden auf die Erde zu bringen; ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern das Schwert.“ (Matthäus 10, 34, ähnlich Lukas 12, 51) <- Was gibt es daran anders auszulegen? Man kann den Wortlaut nicht einfach umkehren, weils einem passt. Das Mag der BGH bei Gesetzen machen, aber Gesetze sind veränderlich. Gott hingegen ist angeblich ewig.
    e) Ja, Jesus wollte Gewalt: „Doch jene, meine Feinde, die nicht wollten, daß ich über sie herrschen sollte, bringet her und erschlaget sie vor mir.“ (Lukas 19, 27) <- also ich kann „erschlagen“ nicht als „umarmen“ auslegen

    Also ich sehe Gewalt in Religionen. Erstmal die tatsächliche Gewalt, die man in jedem Geschichtsbuch findet. Und dann die interne Gewalt. Bei Juden und Moslems ist die Verstümmelung von Kindern, die selbst noch nicht glauben können, vorgeschrieben. Die Bibel ist voll von Gewalt. Selbst wenn man sie sich einfach so umdeutet, dass die Regeln nicht mehr gelten, die angeblichen geschichtlichen gewaltvollen Ereignisse kann man nicht abstreiten, außer man lehnt die Bibel ab. Man kann allgemein Regeln im Lichte der Zeit auslegen (was ich bei einem ewigen Gott als Gotteslästerung erachten würde), aber man kann Geschichte nicht ändern. „wie die Nationen, welche Jehova vor euch vernichtet hat…“ Gott hat laut Bibel gemordet. Also solange das AT wenn auch nur geschichtlich noch gilt, solange ist Gott ein Massenmörer.

    Und nochetwas, was gegen die Theorie spricht, das NT hätte die alten bösen Regeln aufgehoben: Wenn Gott seine Regeln ändert, dann muss er ja anerkennen, dass die alten regeln fehlerhaft waren, sonst müssten sie nicht geändert werden. Aber warum hat ein allwissender, allmächtiger Gott bitte ursprünglich fehlerhafte Regeln aufgestellt?

    Aber wir wissen ja, dass es Gott nicht gibt, solange die Theisten seine Existenz nicht beweisen. Und alle, die von uns irrsinnigerweise ein Negativbeweis verlangen, die sollen mir zuerst beweisen, dass es das fliegende Spaghettimonster oder Xenu nicht gibt (woran ich auch nicht glaube!). (Anderes Thema, wollt ich nur am Rande erwähnt haben, soll jetzt hier keine Diskussion werden.)

  16. du willst auch heute, anno 2008, die „buchstäbliche gewalt“ vor etwa 2000 jahren mit deinen augen sehen?!

    viel spass mit der geschichtsaufarbeitung der über 25 millionen, die in den atheistisch gelenkten gulags umgekommen sind, mit den millionen toten des kommunistisch-atheistischen koreas, mit den millionen toten durch die gesamte atheistische geschichte chinas, usw usw usw. wer heute die dumpfbackigkeit besitzt, zu behaupten, dass die gewalt der welt eine christlich verursachte ist, hat seinen geist eingepackt und entsorgt.

    zu meinem glauben gehört auch, an den gefallenen engel luzifer zu glauben. ich möchte dir keinen einfluss dieses wesens wünschen. gott, der dir persönlich gar nichts getan hat, einen massenmörder zu nennen, musst du ohnehin ganz alleine mit dir ausmachen. wen willst du damit eigentlich treffen, ausser dich selbst?

    meine liebe reicht für viele menschen. ein nächster mit namen stefan steht dir für fragen zur verfügung.

  17. Hallo? Bloß, weil eine Regierung, die Religionen ablehnt, Straftaten begehen, heißt das nicht, das die Religionablehnung an sich gewaltbereit ist, denn keine Führung führt den Atheismus an. Was kann ich dafür, dass ein anderer Atheist (in dem Fall ist auch die Regierung nur ein Atheist und kein Führer der Atheisten) Blödsinn macht. Wenn ein Mörder zufällig Christ ist, sag ich auch nicht, der Glaube ist schuld, sofern es nicht nachgewiesen ist, dass er „Gottes Wort“ ausführen wollte, wie es zB kürzlichst erst bei Herrn Bush der Fall war. Es war keine Instanz, die den Atheistmus übersteht, die diese Straftaten bestimmt haben. Denn soetwas gibt es nicht. Jeder Atheist denkt für sich (das macht uns aus, wir denken jeder selbst). Hexenverfolgung und Kreuzzüge wurden von Religionsführern ausgeübt (die für euch denken). Das ist eine Instanz, die Über den normalen Christen steht, die die Religion bestimmen.
    Da Atheismus kein Glaube ist, kann auch keine Instanz diesen Glauben bestimmen, also auch keine Instanz ihn negativ prägen. Theismus ist jedoch ein Glaube, der von wenigen Religionsführern bestimmt wird, und die können ihn negativ prägen, wie im Beispiel Kreuzzüge.
    Also ist dein Vergleich ein solcher von Äpfeln mit Birnen. Du Stellst Glauben und Nichtglauben gleich, und das geht nicht.

    Davon unabhängig, selbst wenn A jemanden umbringt, ist das kein Freibrief für B, einen Mord zu begehen.

  18. „denn keine Führung führt den Atheismus an“

    atheistisch motivierte weltbilder haben ganz klare vordenker. nietzsche vergessen? lenin vergessen? richard dawkins vergessen? das sind anführer atheistischer weltsichten. und millionen schäflein trotten hinterher. die millionen toten hatte ich erwähnt.

    „Jeder Atheist denkt für sich (das macht uns aus, wir denken jeder selbst).“

    ganz einfach wird es nicht für dich. auch lenin und dawkins hatten eine ganze reihe mit- und vordenker. das soll dich nicht abhalten. bist eben ein vordenker? (der ernstere teil der antwort steht weiter unten.)

    „Bloß, weil eine Regierung, die Religionen ablehnt, Straftaten begehen, heißt das nicht, das die Religionablehnung an sich gewaltbereit ist“

    bloß weil im namen einer glaubensform, die atheismus ablehnt, unschuldige getötet wurden, heisst das nicht, dass die ablehnung des atheismus an sich gewaltbereit ist: mit dieser argumentationsschiene sind wir also nicht sehr weit gekommen.

    kommen wir zum schluss. ein christ, der nicht für sich denkt, ist ein christenautomat, also absurd. ein atheist der nicht für sich denkt ist eine atheistenautomat, also blödsinn. nehmen wir evolutions-und gehirnforschung mit an bord, dann sehen wir, dass erstens der mensch eine art „glaubens-gen“ entwickelt hat; es ist ein frage des besseren überlebens, die dafür mitverantwortlich ist. zweitens hat unser bewusstsein die fragen nach dem „woher komme ich“ und „wohin gehe ich“ immer weiter getrieben. aus diesen erkenntnissen folgt:

    der mensch glaubt in jedem fall. im einen fall an übernatürliches (zb einen christlichen gott), im anderen fall an naturalistisches (zb naturwissenschaftliche gesetze kombiniert mit prinzipieller ablehnung von sphagettimonstern oder gott). deine äpfel und birnen kannst du wieder einpacken, sind übrigens gesund.

    die kreise schliessen sich. selbstverantwortlich und selbstdenkend sind wir alle, hoffentlich. glaube ist uns allen eigen, in die eine oder in die andere richtung. verbrechen wurden und werden im namen eines glaubens, und im namen eines nichtglaubens begangen, beide berufen sich auf ihre eigene ethik, beide sind verantwortlich, beide sind dem menschsein mit seiner inhärenten gewaltbereitschaft unterworfen, bei beiden gehe ich davon aus, dass sie letztlich ihre verantwortung auch annehmen.

    gott können wir nicht beweisen, wir können auch seine nichtexistenz nicht beweisen. wir können gar nicht anders als glauben, letzte gewissheit wird es nicht geben.

    ich habe – bei allen verbrechen und auch allen grossen leistungen meiner kirche – unwahrscheinlich grosse freude an meinem schöpfer und an meinem leben. das wünsche ich doch glatt jedem, der mir begegnet. amen.

  19. Maik hat schon recht, wenn er anführt dass die Morde nicht im Namen des Atheismus, sondern im Namen des Kommunismus (oder auch anderen Ideologien, aber das liegt wohl eher daran, dass ein totalitäres System kein anderes totalitäres system neben sich dulden kann) geschehen sind. Im Gegensatz zu den Kreuzzügen, den Hexenverbrennungen, Irland, islamistischer Terror, der aktuelle Golfkrieg (ach nee, der ist ja offiziell beendet worden), der Klu Klux Klan, indische Nationalisten,…
    All diese Menschen führen irgendeinen Gott als Begründung für ihre Taten an. Natürlich muss mensch zugeben, dass in den meisten Fällen andere Interessen dahinter stehen. Aber Fakt ist: wenn man diesen Bewegungen Glauben schenkt, sind diese Götter alle ziemlich blutrünstig, sexistisch, rassistisch, homophob usw.
    Fakt ist natürlich auch, dass mensch einen anderen Glauben vertreten kann, nur deckt sich dieser nicht mit den Grundsätzen der z.B. katholischen Kirche.
    Fakt ist auch: Religion droht immer, egal welche, indirekt mit Strafe. Wenn ich nicht dem rechten Glaube folge, lande ich in der Hölle, Fegefeuer, werde Wiedergeboren usw. usf., spielt also mit den Ängsten der Menschen, einem gewissen Anspruch nicht zu genügen und dafür zur Rechenschaft gezogen zu werden. Ergo: Religion funktioniert nur solange, wie die Menschen Angst vor einem Gott bzw. seiner Strafe haben, bzw. im Umkehrschluss sich eine Belohnung erhoffen. Aber das eine funktioniert nur durch das andere.
    Womit wir wieder bei dem Ausgangspunkt wären: Religion ist Gewalt. Wenn auch nur angedrohte.

  20. in diesen punkten denken wir diametral anders.

    nicht im namen des atheismus geschehen morde, ich füge hinzu: noch nicht. die lektüre von richard dawkins offenbart die passenden wünsche: gemäss richard’s traum sollen sich (endlich!) millionen von atheisten deklarieren und formieren, um ihr weltbild umzusetzen. lies mal nach in seinem letzten bestseller. und ich füge weiters hinzu: jede bewegung, die gross und grösser wird, nimmt doktrinäre elemente auf, und verfolgt ihre ziele notfalls mit gewalt. warum? es ist mehr als ausreichend von evolutionsbiologen, psychologen, philosophen, gehirnforschern usw usw dokumentiert: die menschliche freiheit verfügt über gut und böse, und setzt beides ein, am liebsten im auftreten von grossen gruppen, da muss man nicht mal max weber, karl popper „die feinde der offenen gesellschaft“ usw usw studiert haben.

    mit der angst- und gewaltspirale, mit diesem „ansatz“ kann man sich nur mehr schlecht als recht herausreden, das ist so.

    „Religion droht immer, egal welche, indirekt mit Strafe. Wenn ich nicht dem rechten Glaube folge, lande ich in der Hölle, Fegefeuer, werde Wiedergeboren usw. usf., spielt also mit den Ängsten der Menschen, einem gewissen Anspruch nicht zu genügen und dafür zur Rechenschaft gezogen zu werden. Ergo: Religion funktioniert nur solange, wie die Menschen Angst vor einem Gott bzw. seiner Strafe haben, bzw. im Umkehrschluss sich eine Belohnung erhoffen. Aber das eine funktioniert nur durch das andere. Womit wir wieder bei dem Ausgangspunkt wären: Religion ist Gewalt.“

    das ist eine billige ausrede, um es sehr vornehm auszudrücken, um sich auf etwas nur nicht einzulassen, das verantwortung nicht nur für mich selber sondern der gesellschaft und dem nächsten gegenüber einschliesst. nicht nur die grundsätzliche ethik der menschenrechte, die du wahrscheinlich auch respektierst. es geht um mehr, viel mehr – an zuwendung und sich einlassen auf der einen seite, an freiheit und freude auf der anderen seite.

    wer offen und tief genug in sich hineingeht, weiss dass diese simplizistische religionskritik nur an der oberfläche des denkens funktioniert. und an der oberfläche schwimmt sichs halt am leichtesten.

    wir denken diametral anders, und die „gegenargumente“ sind nicht überzeugend. daran ändern auch ständige wiederholungen nichts.

  21. Wie du schon sagst: wir denken gegensätzlich. Aber die Kritik ist nicht simpel, sondern fundamental. Und schwieriger muss mensch dabei auch nicht werden, weils eben ganz einfach ist.
    Zum Thema Ethik: der heutige Humanismus stammt aus der Tradition der Aufklärung. Die war zwar nicht unbedingt atheistisch, aber säkulär. Gott und Religion brauche ich dafür nicht. Ich übernehme nämlich durchaus die Verantwortung für mein Handeln, schließlich kann ich mir keinen Ablass erbitten (besser bekannt als beichten) wie die Katholiken, sondern muss mit meiner „Schuld“ ganz alleine klar kommen.
    Naja, und deine Kritik an Massenbewegungen, die ich nicht teile, dürfte dann ja auch für Religionsgemeinschaften gelten.

  22. Nja gut…du sagst man kann nicht beweisen dass es keinen Gott gibt also gibt es keinen, andersherum kannst du auch nicht beweisen dass es keinen gibt: du kannst dir also nicht 100% ig sicher sein. Da bin ich doch auf der Seite der Agnostiker und sage „ich weis es nicht“. Dennoch Reliogionen sind Scheiße da geb ich dir recht und mir tuen eher die Idoiten leid die ihr ganzes Leben damit kaputtmachen und nach irgendwelchen „Regeln“ leben die irgendwann mal wer aufgestellt hat. Trozdem sollte keiner von uns (Atheisten etc.) versuchen Gläubige zu bekehren da wären wir dann nicht viel besser als die selbst.

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